Die Abbrucharbeiten an der einsturzgefährdeten Bahnbrücke können planmäßig und fristgerecht abgeschlossen werden. Damit wird der Bahnverkehr in beide Richtungen ab dem
5. September 2025, 22 Uhr, wieder aufgenommen.
Parallel gab es intensive Bemühungen des Landkreises Görlitz in Abstimmung mit der Deutschen Bahn zur Errichtung einer Behelfsbrücke für Fußgänger und Radfahrer.
Die vonseiten der Bahn aufgestellten Vorgaben sowie die Dauer der erforderlichen Verfahren lassen eine Umsetzung innerhalb der aktuellen Sperrpause jedoch nicht zu. Eine mögliche Nutzung einer Behelfsbrücke könnte frühestens ab Ende des Jahres erfolgen. Nach derzeitigen Kostenannahmen und vorliegenden Angeboten geht der Landkreis Görlitz von einer Summe von rund 300.000 Euro aus, die für Planung, Errichtung, Vorhaltung und Rückbau einer Fußgängerbehelfsbrücke erforderlich wären.
Ein Interesse der Deutschen Bahn an einer Interimslösung besteht nicht, da die Erreichbarkeit der Bahnsteige am Bahnhof Mittelherwigsdorf weiterhin gewährleistet und der Zugverkehr somit uneingeschränkt möglich ist.Aus diesen Gründen wurde nach einer erneuten Vor-Ort-Beratung mit der Gemeindeverwaltung Mittelherwigsdorf entschieden, von der Errichtung einer Behelfsbrücke Abstand zu nehmen.
Dem Landkreis ist bewusst, dass damit bis zur Errichtung der neuen Bahnbrücke Einschränkungen im Individualverkehr bestehen bleiben, die durch eine Behelfsbrücke hätten gemindert werden können.
Die wirtschaftliche Betrachtung zeigt jedoch, dass der Nutzen in keinem angemessenen Verhältnis zu den Kosten steht. Für die betroffenen Schulkinder wurde eine zusätzliche Buslinie eingerichtet. Diese bleibt – auch mit Blick auf weitere Baustellen – bis zur Fertigstellung der neuen Brücke bestehen und kann selbstverständlich auch von anderen Fahrgästen genutzt werden.
Unterdessen laufen die vorbereitenden Planungen für den Ersatzneubau der Bahnbrücke. Nach aktueller Prognose könnte der Baubeginn im Mai 2026 erfolgen, mit dem Ziel einer Fertigstellung bis Jahresende.
Landrat Dr. Stephan Meyer betont: „Uns war es wichtig, alle Möglichkeiten für eine Behelfsbrücke intensiv zu prüfen, um die Einschränkungen für Fußgänger und Radfahrer so gering wie möglich zu halten. Leider hat sich jedoch gezeigt, dass die hohen bahnrechtlichen Anforderungen und die damit verbundenen Verfahren nicht innerhalb der aktuellen Sperrpause umsetzbar sind. Hinzu kommt, dass die Kosten von rund 300.000 Euro für Planung, Errichtung, Vorhaltung und Rückbau in keinem vertretbaren Verhältnis zum Nutzen stehen. Vor diesem Hintergrund mussten wir die Entscheidung treffen, von einer Interimslösung Abstand zu nehmen. Mir ist bewusst, dass dies für die Bürgerinnen und Bürger Einschränkungen bedeutet. Deshalb haben wir für die betroffenen Schülerinnen und Schüler bereits eine zusätzliche Buslinie eingerichtet, die auch anderen Fahrgästen zur Verfügung steht, bis die neue Bahnbrücke errichtet ist. Wir sind jedoch sehr bestrebt, den Ersatzneubau in kürzest möglicher Zeit zu realisieren und damit ein positives Beispiel zu setzen, dass Infrastrukturmaßnahmen auch schnell und effizient umgesetzt werden können. Dazu stehen wir mit allen beteiligten Institutionen in enger Abstimmung.“
Die im Zuge des Rückbaus der Bahnbrücke vonseiten des ÖPNV eingerichteten Umleitungen und Ersatzverkehre sind im beigefügten Kartenausschnitt dargestellt. Fahrpläne sind unter folgendem Link abrufbar:
https://www.dbregiobus-ost.de/fahrplan/verkehrsmeldungen